Zuschauerschwund bei Nachrichtensendungen

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Zuschauerschwund bei Nachrichtensendungen

Tagesschau: TV-Interesse sinkt

[23.10.12] Seit geraumer Zeit gilt die ARD-Tagesschau als das Flaggschiff des deutschen Fernsehjournalismus. Am Ausstrahlungszeitraum von 20:00 bis 20:15 orientieren sich die Abendprogramme auch anderer großer Sender seit Jahrzehnten. Eine aktuelle Studie von media control belegt jedoch, dass die Treue der Zuschauer für die Tagesschau langsam bröckelt. In den ersten neun Monaten dieses Jahres sahen im Mittel 4,92 Mio. Deutsche ab drei Jahren die ARD-Newssendung zur Primetime (Marktanteil: 18,0%). Erstmals seit Beginn der Datenerhebung liegt der Wert für die ersten drei Kalenderviertel unter 5 Millionen. Vor 20 Jahren lag der Schnitt in den Monaten Januar bis September bei 8,33 Mio. Zuschauern. 2002 zählte man in diesem Zeitraum noch 5,98 Mio. TV-Konsumenten.

Auch die Hauptnachrichten anderer TV-Anbieter finden immer weniger Resonanz. So kam "heute" in den ersten neun Monaten dieses Jahres auf durchschnittlich 3,23 Mio. Zuseher (Marktanteil 15,0%). Vor 20 Jahren konnte das ZDF-Format noch fast sieben Millionen Interessierte erreichen.

Bei den privaten Sendern ist der Rückgang weniger stark ausgeprägt. "RTL Aktuell" konnte im erwähnten Zeitraum im Schnitt 3,48 Mio. Menschen vor die Bildschirme locken (Marktanteil 17,2%). Ähnlich schlechte Ergebnisse erzielte man zuletzt 2006. Die Sat.1 Nachrichten schalteten zuletzt 1,79 Mio. Menschen ein (Marktanteil 6,6%), was etwa den Werten von 2009 entspricht.

Gründe für die abnehmende Nutzung der TV-Nachrichten nennt die Studie nicht. Dank des mobilen Internets lassen viele Menschen heute den Informationsfluss kaum noch abbrechen. Eine regelmäßige Zusammenfassung des Tagesgeschehens mag manchem daher antiquiert vorkommen.

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