VDZ-Herbstumfrage: Zeitschriften im Aufwind

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VDZ-Herbstumfrage: Zeitschriften im Aufwind

Fürstner hatte gute Nachrichten

[10.11.10] Wolfgang Fürstner, Hauptgeschäftsführer des Verbands deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) , gab kürzlich die Ergebnisse der diesjährigen Herbstumfrage auf einer Pressekonferenz in Berlin bekannt. Für dieses Jahr erwarten die Zeitschriftenverlage ein Wachstum von etwa einem Prozent auf 6,9 Milliarden Euro Inlandsumsatz. Nach dem massiven Einbruch im letzten Jahr scheint es für die deutsche Zeitschriftenindustrie also wieder aufwärts zu gehen. Nach Verlagserwartungen soll der Umsatz 2011 um ein weiteres Prozent steigen.

Den größten Anteil am Umsatz bilden Fachzeitschriften mit gut 3 Mrd. Euro bei einer Anzahl von 1160 gemeldeten Titeln. Diese Sparte zeigt damit wieder einen Positiv-Trend. Dagegen haben Publikumszeitschriften einen leichten Rückgang zu verzeichnen. Hier wird die Auflage in diesem Jahr minimal auf 114 Millionen sinken. Die Umfrage erfasst 870 beim IVW gemeldete Publikumstitel. 40 konfessionelle Verlagen erwirtschafteten mit 50 Titeln wie im Vorjahr einen Gesamtumsatz von 100 Mio. Euro.

Das Anzeigengeschäft sorgt wieder für gute Nachrichten. Die Bruttowerbeumsätze für Publikumsmedien sind  im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4 Prozent gestiegen, bei den Fachzeitschriften sprang ein Plus von 1,3 Prozent heraus. Die Bereiche Anzeigen und Vertrieb sind zu jeweils 35 Prozent am Umsatz beteiligt. Das Anzeigengeschäft wird sich nach Verlagserwartungen zugunsten von Mobil- und Online-Werbung verschieben. Der Anteil dieses Segments soll bis 2013 von heutigen 8 auf 11 Prozent steigen, erwartet die Branche.

Die Anzahl der im Zeitschriftenverlag Beschäftigten wird sich laut Umfrage auf 32.400 in diesem Jahr einpendeln, ein Rückgang von 5 Prozent gegenüber 2010. Die Verlage erwarten eine Erholung um einen Prozentpunkt für 2011.

Fürstner forderte Leistungsschutzrecht für Presseverleger und den Erhalt der Werbefreiheit. Die Ausweitung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes auf digitale Presseerzeugnisse sowie verbesserter rechtlicher Schutz gegen Eingriffe in die berufliche Kommunikation von Journalisten und Redaktionen seitens staatlicher Ermittlungsbehörden standen ebenfalls auf seiner Forderungsliste an die Politik. Die gefürchtete Konkurenz durch online und mobil verfügbare redaktionelle Inhalte öffentlich rechtlicher Sendeanstalten blieb vom Lobbyisten auch diesmal nicht unerwähnt.

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