Streaming-Tantiemen: Autoren und Verleger wollen mehr

Suchworte: Musikverleger Autoren Streaming Beteiligung Protest MIDEM

Streaming-Tantiemen: Autoren und Verleger wollen mehr

DMV vertritt Belange der Musikverlage

[04.06.15] Die sofort abspielbare Musik aus dem Internet ist in aller Munde und Ohren. So vermeldete Branchenprimus Spotify zuletzt einen Jahresumsatz von mehr als einer Milliarde EUR. Für die Schweden auf globalem Expansionskurs dennoch ein gewaltiges Verlustgeschäft. Ein Großteil der Ausschüttungen an die Musikindustrie bleibt bei den Labels hängen.

Verleger und Autoren sehen kaum etwas von den Tantiemen. So ist es kein Wunder, dass der Deutsche Musikverleger Verband (DMV) Protestaktionen gegen den für sie unbefriedigenden Status Quo plant. Auf der morgen beginnenden Musikmesse MIDEM in Cannes will man die Missstände ansprechen und mit anderen Branchenorganisationen Lösungswege finden. Vor allem geht es um Transparenz bei den Geldflüssen. Dies berichtet Musikmarkt unter Berufung auf eine entsprechende DMV-Mitteilung.

Als Problematisch stuft der DMV die Handlungshoheit der Labels ein, welche die besten Konditionen für sich aushandeln können. Sie können zum Beispiel auch einzelne Künstler vom Streaming ausschließen. Und die GEMA vergibt Lizenzen nach Ansicht der Verleger-Vertreter unter Wert. Ob diese von dem DMV ausgemachten Gründe allerdings die Kernprobleme treffen sei dahingestellt. Viele halten die bestehenden Verträge zwischen den Kreativen und ihren Plattenfirmen für nicht mehr zeitgemäß. Da die Streamer die Promotion-Arbeit mit übernehmen und Vervielfältigunskosten entfallen, wäre es nur logisch und fair mehr von den Einnahmen an die Werkschaffenden und Urheber weiterzuleiten.

Kommentar schreiben