Spielemesse Gamescom in Gefahr?

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Spielemesse Gamescom in Gefahr?

Gamescom hat Ärger vor dem Start

[11.08.10]

 Die in gut einer Woche statt findende Computerspielmesse Gamescom ist möglicherweise von einer Zwangsräumung bedroht. Das berichtete jetzt Welt Online. Grund dafür ist ein seit Monaten schwelender Streit zwischen der Stadt Köln und dem Eigentümer von Messehallen und Grundstück, dem Immobilienentwickler Oppenheim-Esch.

 
Dem voraus gegangen war ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs. Darin wird der Mietvertrag zwischen Stadt und Eigentümer für ungültig erklärt, weil er nicht europaweit ausgeschrieben wurde. Folglich kündigte die Stadt Köln Anfang August den bis dato bestehenden Mietvertrag von jährlich über 20 Millionen Euro. Statt dessen möchte sie das Gelände lieber kaufen. Die Kölnische Rundschau berichtete über einen anvisierten Kaufpreis von 200 Millionen Euro. Dem gegenüber steht ein Mietpreis von 600 Millionen Euro, umgerechnet auf 30 Jahre.
 
Das möchte Oppenheim-Esch jedoch verhindern. „Die Kündigung ist aus unserer Sicht unwirksam“, sagt ein Sprecher der aus 30 Investorengruppen bestehenden Gesellschaft, darunter Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz, Ex-Arcandor-Chef Thomas Middelhoff und die Besitzer des Schuhgiganten Deichmann, der Welt Online. Die Stadt als Vertragspartner sei in der Pflicht, sämtliche fest gehaltene Pflichten zu erfüllen. "Passiert das nicht,“ so der Sprecher, „werden wir alle juristischen Optionen ziehen." Im schlimmsten Falle werde man das Messegelände zwangsräumen. Davon wäre in erster Linie die Gamescom betroffen.
 
Beobachter gehen jedoch davon aus, dass die Messe wie geplant vom 18. Bis 22. August stattfinden wird. Oppenheim-Esch dürfte kein Interesse an einer Eskalation der Situation haben. Hinzu könnten gewaltige Schadensersatzforderungen gegen die Gesellschaft kommen. Sollte der Streit weiter vor Gericht ausgetragen werden, könnte sich heraus stellen, dass Maßnahmen wie eine Zwangsräumung unzulässig waren. Der Geschäftsführer des Branchenverbandes BIU, Olaf Wolters, sagte gegenüber Gamesindustry.biz: "Wir gehen davon aus, dass sich die Tore der Messe öffnen werden und die Gamescom nicht von einstweiligen Maßnahmen betroffen ist.“

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