EU berät über Geräteabgaben

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EU berät über Geräteabgaben

Mann mit Durchblick: António Vitorino

[27.05.13] Der EU-Rat für Wettbewerbsfähigkeit wird am Mittwoch über urheberrechtlich bedingte Abgaben auf Geräte und Leermedien diskutieren. Der Mediator António Vitorino wird dabei Vorschläge für international einheitliche Regelungen der Copyright-Tarife machen, die etwa auf CD-Rohlinge, Laptops und Drucker erhoben werden. Damit sollen Wettbewerbsverzerrungen in der EU aufgehoben werden.

Laut Pressemitteilung des IT-Branchenverbands BITKOM sieht Vitorino in seinem Bericht in Geräteabgaben grundsätzlich eine Doppelbelastung. Lizenzierte Inhalte erlauben nach seiner Ansicht eine unmittelbare Vergütung des Urhebers. Privatkopien verursachen laut Vitorino keinen Schaden für den Copyright-Inhaber.

Dass die Rechteverwerter auf die wenig geliebten Abgaben ganz verzichten, ist wohl unwahrscheinlich. Daher macht der Portugiese den Vorschlag, die Entgelte wenigstens von den Produzenten auf die Händler zu verlagern. So kann man gewerbliche Käufer besser von den Abgaben befreien. Sie dürfen schließlich ohnehin keine Kopien von Medieninhalten für den häuslichen Gebrauch erstellen.

Der BITKOM begrüßt den Vorschlagskatalog des sozialistischen Politikers. Allerdings sieht der Verband die Geräteabgaben in ihrer jetzigen Form ohnehin als antiquiert an. So entstehen etwa beim in Mode gekommenen Streaming von Filmen und Musik überhaupt keine dauerhaften lokalen Kopien mehr. Warum man trotzdem allein für die Bereithaltung von Speicherplatz etwas bezahlen soll, erschließt sich immer weniger Menschen.

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