Druckindustrie - Zähe Tarifverhandlungen

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Druckindustrie - Zähe Tarifverhandlungen

Drucker wollen mehr Geld

[14.06.11] Nach mehreren erfolglosen Anläufen gehen die Verhandlungen zu den Lohntarifen zwischen der Gewerkschaft ver.di und Arbeitgebern der Druck- und Verlagsindustrie heute in München in eine neue Runde.

Um die Arbeitgeber unter Druck zu setzen hatten ver.di und der bayerische Journalistenverband (BJV)  zum Streik aufgerufen. 1.500 Berufstätige ließen nach ver.di-Angaben die Arbeit ruhen, 500 beteiligten sich letzte Woche an einer Großkundgebung am Frankfurter Römer. Nach Angaben des Bundesverbands Druck und Medien (bvdm) sind seit Ende April 170 Betriebe bestreikt worden.

Heute stehen in der bayerischen Landeshauptstadt die Angestellten der Zeitungsverlage im Mittelpunkt. Die Arbeitgeber hatten ihnen eine Lohnsteigerung von 2 Prozent sowie zwei Einmalzahlungen in den nächsten 25 Monaten angeboten. Dies erachten die Gewerkschaften für viel zu wenig.

Aus Sicht der Arbeitgeber, vertreten unter anderem vom bvdm, befindet sich die Branche noch immer in einer tiefen Krise. Laut Pressemitteilung des Verbands sind in den letzten Jahren 4000 Betriebe dicht gemacht worden, 60.000 Druck- und Verlagsangestellte haben in diesem Zeitraum ihre Jobs verloren. Nach Rechnung des bvdm kann ein Drucker bis zu 60.000 EUR verdienen, wobei hier mögliche Schichtzulagen mitberechnet werden. Für Maschinenführer sind bis zu 80.000 EUR drin.

Aufgrund der vorgeblich schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen möchten die Verantwortlichen der Branche die im Manteltarifvertrag vorgeschriebene 35-Stunden-Woche aufweichen. Unter Einbeziehung der Betriebsräte sollen die Unternehmen künftig Verträge mit bis zu 40 Stunden Arbeitszeit je Woche aushandeln dürfen. Dies widerstrebt den Gewerkschaften naturgemäß.

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