Chinesische Regierung untersagt TV-Werbung

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Chinesische Regierung untersagt TV-Werbung

Chinas Staatspräsident Hu Jintao

[05.12.11] Bereits ab dem 1. Januar des nächsten Jahres verbietet die chinesische Regierung Werbung in 45-minütigen TV-Shows. Dies berichtet die BBC auf Grundlage einer Online-Meldung des chinesischen Staatsministeriums für Radio, Film und Television.

Im Schreiben der Behörde heisst es unverblümt, die Rundfunk-Medien seien ein Sprachrohr und ein wichtiges Propaganda-Instrument der Partei. Das Verbot soll vor allem die in China überaus beliebten Reality-Shows blockieren. Sie sind nicht im Sinne der kommunistischen Partei, äußerte sich ein anonym gebliebener Sprecher des Amtes.

Der TV-Werbemarkt im Reich der Mitte war im letzten Jahr fast 80 Milliarden Dollar schwer. Die Sender müssen nun gewaltige Umsatzeinbußen befürchten. Zudem sind die Werbezeiten für das kommende Jahr zum Teil bereits verkauft worden. Was aus den bereits geschlossenen Verträgen wird, ist völlig unklar.

Die neuen Beschränkungen der medialen Freiheitsgrade sind sicher nicht der größte Mißstand im noch immer bevölkerungsreichsten Land der Erde. Aber sie zeigen, wie weit China in Wahrheit von einer freien Marktwirtschaft entfernt ist. Eine soziale Variante ist nicht einmal ansatzweise in Sicht. Trotz aller staatstragend in Szene gesetzten Kooperationsvereinbarungen mit westlichen Nationen.

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