Buchhandel: Zugkräftige Romane fehlen

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Buchhandel: Zugkräftige Romane fehlen

Enke-Retrospektive seit Oktober im Handel

[15.11.10] Während vor Jahresfrist Frank Schätzings "Limit" und Dan Browns "Das verlorene Symbol" die Kassen der Buchhändler vorweihnachtlich klingeln ließen, fehlt es der Branche derzeit an zugkräftigen Belletristik-Titeln. Der Umsatz des Buchhandels über die Vertriebswege Sortiment, E-Commerce und Warenhaus ist daher im vergangenen Monat im Vergleich zu 2009 um 2,3 Prozent eingesackt, wie aus dem Branchenmonitor Buch hervorgeht.

Vor allem das klassische Sortiment musste leiden. Hier brach das Rechnungsgeschäft um 4,7 Prozent ein. Gerechnet über die ersten zehn Monate 2010 und alle genannten Vertriebswege verbleibt der Branche ein Umsatzplus von 1,3%, während sich für den Sortimentsbuchhandel mit -2,0% auch in der kumulierten Berechnung ein Rückgang ergibt.

Mit allen drei Editionsformen "Hörbuch" (-3,9%), "Taschenbuch" (-3,9%) und "Hard/Softcover" (-1,6%) wurden im letzten Monat weniger Einnahmen erzielt als im Oktober 2009.

In den Warengruppen sticht wie in den Vormonaten der Bereich "Sachbuch" mit 30,5% Umsatzplus hervor, angetrieben von Thilo Sarrazins "Deutschland schafft sich ab" und neuerdings von der Biografie "Robert Enke - Ein allzu kurzes Leben" über die vor einem Jahr tragisch beendete irdische Existenz des damaligen Nationaltorhüters.

Für die Belletristik zeigt der Trend aufgrund der eingangs erwähnten Ausbleibens von Romanen bekannter Autoren mit 11,8% Umsatzminus deutlich nach unten. Auch mit Literatur aus den kleineren Sparten "Sozialwissenschaft, Recht & Wirtschaft" (-7,7%), "Naturwissenschaft, Medizin, Informatik, Technik" (-6,1%) sowie "Geisteswissenschaft, Kunst, Musik" (-2,6%)  wurden weniger Einnahmen erzielt. Die Umsätze der Warengruppen "Reisen" (-0,3) und "Ratgeber" (-0,8%) blieben etwa auf Vorjahresniveau. Bei Kinder- & Jugend-Büchern (+4,3%) zeigte die Tendenz indes wieder nach oben.

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