Bertelsmann hebt Gewinnprognose an

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Bertelsmann hebt Gewinnprognose an

Bertelsmann-Tochter RTL bringt Geldsegen

[02.09.10] Europas größter Medienkonzern Bertelsmann kann seine bisherigen Prognosen nach oben korrigieren. Das Unternehmen gab in einer Pressemeldung an, man habe das Operating Ebit im ersten Halbjahr dieses Jahres von 497 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 755 Millionen Euro steigern können. Das Ergebnis liegt sogar mit 246 Millionen Euro im Plus. Im ersten Halbjahr 2009 machte Bertelsmann hier noch einen Verlust von 333 Millionen Euro.

Aufgrund der erfreuhlichen Entwicklung korrigiert das Unternehmen nun seine Prognose. "Den in Aussicht gestellten Korridor von 400 bis 500 Millionen Euro beim Konzernergebnis heben wir auf einen Wert von mehr als 500 Millionen Euro an", sagt Finanzvorstand Thomas Rabe. Das stellt eine deutliche Verbesserung dar. Im Jahr 2009 lag der Gewinn der Gütersloher mit 35 Millionen Euro nur knapp vor der Verlustgrenze.

Die positiven Zahlen gehen vor allem auf den harten Sparkurs des Unternehmens zurück. Das zeigt sich darin, dass der Umsatz um nur vier Prozent auf 7,4 Milliarden Euro gestiegen ist. Die positiven Zahlen beruhen also nicht auf einem Wiedererstarken der Werbemärkte. Im vergangenen Jahr hatte Bertelsmann seine Kosten um rund eine Milliarde Euro gesenkt.

Für die Zuwächse zeichnen vor allem die werbegeprägten Bereiche des Unternehmens verantwortlich. Die traditionell den Löwenanteil zum Ergebnis beitragende Cash-Cow RTL Group konnte im ersten Halbjahr 2010 ein Rekordergebnis von 533 Millionen Euro melden. Die Verlagstochter Gruner + Jahr konnte ihr Operating Ebit von 55 auf 130 Millionen Euro steigern. Allerdings liegt der Umsatz konstant bei 1,217 Milliarden Euro. Die Verlagsgruppe Random House konnte ihren operativen Ertrag von 20 auf 40 Millionen Euro verdoppeln. Auch der Umsatz stieg leicht von 734 Millionen Euro in der ersten Jahreshälfte 2009 auf 791 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2010. Verantwortlich hierfür sei vor allem der rasant steigende Absatz von E-Books.

Weniger gut steht die Dienstleistungstochter Arvato dar, die nach RTL der zweitwichtigste Umsatzbringer im Haus ist. Der Umsatz stieg hier zwar leicht auf 2,312 Milliarden Euro. Das Ergebnis sank jedoch um 4 Millionen Euro auf insgesamt nur noch 99 Millionen Euro. Dafür verantwortlich sind die Spätfolgen der Wirtschaftskrise, mit der Arvato noch zu kämpfen hat. Auch die kleinste Sparte von Bertelsmann, die Direct Group, schwächelt und zeichnet einen operativen Verlust von 6 Millionen Euro.

Konzernchef Hartmut Ostrowski zeigt sich trotzdem optimistisch: "Wir sind für die Zukunft gut gerüstet und entwickeln unsere vielfältigen Geschäfte konsequent weiter. Dabei spielt der gesamte Bereich der Digitalisierung eine zunehmend wichtigere Rolle," sagte er.

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