Axel Springer misst die Macht Googles

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Axel Springer misst die Macht Googles

Axel Springer profitiert von Google-Suchergebnissen

[06.11.14] Google soll für die Benutzung von Nachrichtenschnipseln aus Verlagswebseiten bezahlen. Dies ist die Forderung der Newsmacher, seitdem die letzte schwarz-gelbe Regierung in einer ihrer letzten Amtshandlungen das Leistungsschutzrecht für Presseerzeugnisse durchgesetzt hat.

Google hat von der Mehrzahl der großen Häuser eine Verzichtserklärung eingeholt, die dem US-Konzern die kostenlose Nutzung von Textausschnitten gestattet. Seit dem 23. Oktober werden die Ergebnisse derjenigen News-Webseiten, für welche eine entsprechende Vereinbarung nicht vorliegt, nur noch in Kurzform dargestellt.

Axel Springer hat Google für computerbild.de, sportbild.de, autobild.de und welt.de den Freischein verweigert. Um die Macht der Suchmaschie zu demonstrieren, hat man nun in einer aktuellen Meldung die Traffic-Einbußen dokumentiert. Demnach sind die Besucherzahlen aus der regulären Suche um 40 Prozent gesunken. Aus den "Google News" kamen sogar 80 Prozent weniger Zugriffe als zuvor. Auf ein Geschäftsjahr bezogen ergäben sich laut Berechnungen des Verlags Umsatzverluste im siebenstelligen Bereich.

Axel Springer will Google die Gratis-Lizenz nun zukommen lassen, um wirtschaftlichen Schaden abzuwenden, zeigt sich aber entrüstet über die Machtausnutzung und den von Google aufgebauten Entscheidungsdruck. Am Ende zeigt der Versuch aber vor allem, dass die Verlage Google mehr brauchen als umgekehrt. Darüber hinaus ist wegen der unscharf formulierten Gesetzestexte nicht klar, ob Google überhaupt Tantiemen zahlen muss. "Kleinste Textausschnitte" beispielsweise sind in den Resultaten ausdrücklich erlaubt, eine Definition dieses Terminus' fehlt aber.

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