Spotify mit Fake-Accounts um Millionen erleichtert

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Spotify mit Fake-Accounts um Millionen erleichtert

Abgezockt: Streaming-Branchenprimus Spotify

[28.02.18] Wie das Branchenportal Music Business Worldwide berichtet, wurden aus Bulgarien heraus auf Spotify mit einer zwielichtigen Methode mehr als eine Millionen US-Dollar eingenommen. Die Masche, die offenbar nicht eindeutig gegen geltende Gesetze verstößt, erinnert im Kern an den von Online-Werbeanzeigen bekannten Klickbetrug.

Dafür wurden offenbar mehrere unbekannte (Fake?-)Künstler bei dem Streamer angemeldet. Zwei größere Playlists mit dem Namen "Music from the Heart" und vor allem "Soulful Music" mit Tracks dieser Urheber stürmten sodann die Charts. "Soulful Music", bestehend aus 467 Songs, erreichte Platz 35 in den Spotify-Playlist-Charts, auf US-Ebene gar Rang 11. "Music From the Heart" kletterte global bis auf Position 84, in Amerika auf No. 22. Schaut man sich "Soulful Music" an, so fällt auf, dass diese Abspielliste nur etwa 1.200 Premium-User erreichte. Um so hoch in die Hitparaden zu gelangen, müsste jeder dieser Accounts die Playlist in Dauerschleife laufen lassen. Dies ist eigentlich nur mit Fake-Accounts denkbar, die automatisch die Playtaste betätigen.

Aufgrund eines Tipps aus der Musikbranche wurden die Tracks und Playlists schließlich letzten September von Spotify verbannt. Bis dahin ware bereits Urheber-Tantiemen in Millionenhöhe geflossen. Die rund 12.000 EUR pro Monat für die bezahlten Spotifyzugänge waren da locker zu verschmerzen. Ob es sich bei den Nutznießern des Tricks um eine Einzelperson handelte oder um eine Gruppe ist nicht bekannt.

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