Spotify-Ausschüttungen aufgeschlüsselt

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Spotify-Ausschüttungen aufgeschlüsselt

Spotify reicht die meisten Einnahmen durch

[11.02.15] Das Consulting-Unternehmen Ernst & Young hat für den französische Phonoverband SNEP die Verteilung der Spotify-Umsätze ermittelt. 37,5 Prozent der Einnahmen behält Spotify ein. Allerdings wandern nur 20,8 Prozent in die Taschen des Streamers, die anderen 16,7 Prozent landen als Steuern im Staatssäckel. Die von techdirt ermittelten Zahlen gelten für Frankreich, dürften aber einigermaßen auf andere Märkte übertragbar sein.

Die restlichen, fast zwei Drittel der Einnahmen gibt Spotify an die Musiklabels weiter. Von diesem Betrag behalten die Labels 73,1 Prozent ein. An die Komponisten und Autoren gehen 16 Prozent, die ausführenden Musiker 10,9 Prozent. Hochgerechnet auf einen Abobetrag von 9,99 EUR bleiben 1 EUR (Komponisten/Autoren) bzw. 68 Cent (Musiker) für die Künstler, während 4,56 EUR in den Labels hängen bleiben. Unzufriedene Bands und Solisten sollten sich mit ihrem Unmut über geringe Streaming-Erlöse also zuerst an ihr Label wenden. Das noch nicht einmal in der Gewinnzone operierende Spotify ist der falsche Adressat.

Ob die profitierenden Musikunternehmen zu gierig sind, darf nun heiß diskutiert werden. Zwar ist die Produktion und Distribution von Songs und Alben in der digitalen Welt erschwinglicher geworden. Die Plattenindustrie wird aber nicht müde zu betonen, dass das Geld auch in neue Talente gesteckt wird. Laut einer aktuellen IFPI-Studie wurden 2013 immerhin 15,6 Prozent der globalen Einnahmen in den entsprechenden Bereich "Artist & Repertoire" investiert. So kommt ein nicht unbeträchtlicher Teil des Geldes auf andere Weise bei den Künstlern an.

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