Söhne Mannheims reden mit Oberbürgermeister

[09.05.17] Die Söhne Mannheims haben sich mit dem Oberbürgermeister ihrer Stadt, Peter Kurz, zu einem Austausch über den umstrittenen Song "Marionetten" zusammengekommen. Das Ergebnis der über dreistündigen Unterredung soll heute bekannt gegeben werden.

In ihrem aktuellen Lied kritisieren die Rapper Volksvertreter als Steigbügelhalter anderer, nicht näher bezeichneter Mächte. Dabei nutzt die Band um Xavier Naidoo auch rechtspopulistisches Vokabular, wenn auch teilweise indirekt ("Teile eures Volkes nennen euch schon Hoch- beziehungsweise Volksverräter"). Sieht man in den Puppenspielern die Industrielobbys, so steckt in den Lyrics sicher mehr als Funken Wahrheit. Durch das bewusste Auslassen der "steuernden Kräfte" stoßen die Musiker allerdings deutlich ins selbe Horn wie die Unzufriedenen in Deutschland, welche Pegida oder dem rechten Flügel der AfD nahestehen.

Spätestens nach der Böhmermann-Parodie vom letzten Donnerstag haben die Söhne Mannheims zumindest eines erreicht, nämlich die volle mediale Aufmerksamkeit. Nicht auszuschließen, dass hinter dem diskussionswürdigen Songtext mindestens ebensoviel Kalkül wie kreatives Herzblut steckt. In ihrem Heimatort jedenfalls arbeitet die Band bislang mit der von ihr jüngst so arg kritisierten Kaste mitunter Hand in Hand, wenn es etwa um die Popakademie oder um ein Projekt über die Erfindung des Fahrrads vor zwei Jahrhunderten geht, wie Spiegel berichtet.