Rundfunkabgaben auf dem Prüfstand

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Rundfunkabgaben auf dem Prüfstand

Kritik an Beitragsservice von ARD, ZDF & Deutschlandradio

[01.01.15] Der wissenschaftliche Beirat des Finanzamtes sieht die derzeitige Gebührenpraxis der öffentlich-rechtlich finanzierten Rundfunkanstalten mehr als kritisch. Das Gremium regt in einem aktuellen Gutachten eine komplette Neuausrichtung des derzeitigen Systems an.

Besonders die erst 2013 eingeführte Haushaltsabgabe ist den Fachleuten ein Dorn im Auge. Gerechtfertigt seien viel mehr Bezahlmodelle, die sich nach der tatsächliche Nutzung richten. Überdies gelte es, den Sinn und Zweck des gebührenfinanzierten Rundfunks wieder in den Mittelpunkt zu stellen. Die Sender sollen daher die Lücken füllen, welche von den Privaten nicht besetzt werden. Damit ARD, ZDF und die ARD-Hörfunkwellen dies tun (und sich weniger an der Quote orientieren), sollen sie auf Werbung verzichten.

Immerhin bestätigt die von 32 Wirtschaftsexperten erarbeitete Studie den Auftrag der Grundversorgung, zu dem auch der Fußball zähle. Dennoch hat das erarbeitete Papier einiges an Zündstoff. Auch die geforderte Kostentransparenz dürfte den TV- und Radiomachern wenig schmecken. Allerdings spricht das Gutachten vielen Menschen aus dem Herzen. Dass man bei der derzeitigen Haushaltsabgabe für eine Leistung zahlen muss, die man eventuell gar nicht in Anspruch nimmt, ist dem Bürger ebenso wenig verständlich zu machen wie millionenschwere Nachrichtenstudios, Plagiate erfolgreicher privater TV-Shows oder immense Moderatorengehälter.

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