Google mit eigener Adblock-Strategie

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Google mit eigener Adblock-Strategie

Googles implantiert Werbestopper in Chrome-Browser

[06.06.17] Google wird nächstes Jahr in seinen Browser Chrome einen eigenen Werbeblocker implementieren, wie heise.de berichtet. Natürlich wird der durch das Anzeigengeschäft groß gewordene Konzern nicht jede Art von Online-Bannern sperren. Welche Reklameformen zulässig sind und welche nicht, legt die "Coalition for Better Ads" fest. Dieser Vereinigung gehören Web-Schwergewichte wie Facebook ebenso an wie die Nachrichtenagentur Reuters oder der Bundesverband digitale Wirtschaft.

Aus hiesigen Verlegerkreisen kam reflexartig eine negative Reaktion. Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) meint, Google gehe es vor allem um Macht und Kontrolle über Website-Betreiber, Werbekunden und andere AdBlock-Plugins. Man befürchtet eine kartellrechtlich zu beanstandende Ausnutzung der Marktmacht. Google-Manager Rahul Roy-Chowdhury betont dagegen die Transparenz des Verfahrens. Wer störende Werbung einblendet, hat mit negativen Folgen für das Google-Ranking zu rechnen. Um dem zu zuvorzukommen, können Site-Betreiber aber den Ad Experience Report nutzen, der Verstöße gegen die "Better Ads"-Richtlinien aufzeigt.

Dass Google die bestehende AdBlock-Konkurrenz bereits gut analysiert hat, zeigt der kürzlich in Betaversion gestartete Service "Google Contributor". Mit dem Dienst können Seiteninhaber ihre Angebote so preparieren, dass Besucher die Inhalte gegen Cent-Beträge werbefrei schalten können. Bisher nutzen zwölf Portale die neue Technologie. Dabei ist festzustellen, dass Nutzer von Werbeverhinderungssoftware wie AdBlock Plus direkt die Bezahlsperre zu sehen bekommen.

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