Filesharing wird auch bei Flüchtlingen abgemahnt

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Filesharing wird auch bei Flüchtlingen abgemahnt

Filesharing-Piraterie via BitTorrent & Co. wird scharf verfolgt

[10.03.16] Zur Zeit häufen sich die Abmahnungen bei Flüchtlingen. Die fast mittellosen Menschen aus Syrien und anderen unsicheren Staaten halten gerne via Internet den Kontakt mit der Heimat aufrecht, in der Urheberrechtsverletzungen meist nicht verfolgt werden. Oft sind die Streifen dort auch gar nicht im Kino zu sehen oder auf DVD erhältlich. Aus Unwissenheit, Gewohnheit und Geldknappheit werden dann des Öfteren auch hier Filme über Tauschbörsen besorgt, was in unserem Land fast zwangsläufig zum Anwaltsschreiben führt.

Das Fachmagazin c't berichtet über eine recht hohe Forderung gegen einen Syrer in Höhe von 815 EUR. Die Journalisten schließen auf eine gezielte Abmahnungswelle gegen die Asylsuchenden und stellt die Frage, ob es moralisch vertretbar ist, Menschen ohne finanzielle Mittel ins Visier der Ermittlungen zu nehmen.

Die für viele der Abmahnungen verantwortliche Kanzlei Waldorf-Frommer wehrt sich in einer Stellungnahme  gegen die Vorwürfe. Bei Versand der für die Betroffenen unangenehmen Briefe könne man die soziale Situation der Abgemahnten gar nicht einschätzen. Von einer Abmahnwelle gegen Flüchtlinge könne daher keine Rede sein. Sobald klar sei, dass es sich um einen Härtefall handelt, empfehle man den Mandanten, die in Rede stehenden Summen nach unten zu korrigieren.

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