Xavier Naidoo: Einmal ESC und zurück

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Xavier Naidoo: Einmal ESC und zurück

Wirkt hier ganz nett: Xavier Naidoo 2011

[24.11.15] Die umstrittene Nominierung Xavier Naidoos als deutscher Vertreter beim Eurovision Song Contest ist vom ARD widerrufen worden. Nachdem der Sänger letzten Donnerstag vom NDR alternativlos für das paneuropäische Musikfest nominiert worden war, folgte ein Sturm der Entrüstung in sozialen und klassischen Medien.

Zu sehr polarisiert der Künstler mit seinem zur Schau gestellten mal religiös gefärbten, mal paranoid wirkenden Weltbild. Aus einem gegen Pädophile gerichteten, harten Songtext lasen Kritiker Homophobie heraus. Auf einer rechtsgerichteten Demo in Berlin klagte er letztes Jahr über eine Fremdbestimmung Deutschlands durch die USA.

Sicher kann man den Mannheimer mit südafrikanischen, deutschen, irischen und indischen Wurzeln nicht wirklich in irgendeine rechten Szene einordnen. Schwulen und Lesben hatte er in Reaktion auf die Anfeindungen zuletzt seinen größten Respekt gezollt. Noch im Mai hatte er sich durch die Unterzeichnung eines offenen Briefes an die Kanzlerin für eine Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare ausgesprochen. So ist es letztlich vor allem die mangelnde Reflektion über die Wirkung seiner öffentlichen Aussagen und Lyrics, welche Naidoo nun zum Stolperstein für den als welt- und genderoffen geltenden Musikwettbewerb wird.

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