Wachsende "Onleihe" in der Kritik

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Wachsende "Onleihe" in der Kritik

Onleihe wächst weiter

[30.10.14] Die Digitalisierung geht auch an den öffentlichen Bibliotheken nicht vorbei. Mittlerweile haben mehr als 2.000 Büchereien einen Vertrag mit Divibib abgeschlossen. Dies berichtet der Dienstleister in einer aktuellen Pressemitteilung. Die GmbH hat eine allgemeine Online-Lösung, mit der die Buchverleiher ihre Titel im Web als E-Book anbieten können. Dabei werden die Ressourcen entsprechend den gedruckten Pendants künstlich verknappt.

Das Unternehmen hat seine Akivitäten im Mai 2007 gestartet. Noch vor zwei Jahren waren lediglich 500 Onleihe-Mitglieder gezählt worden. Auch die Zahl der Downloads steigt rasant. Wurden im letzten Jahr noch acht Millionen Bücher heruntergeladen, so rechnet Divibib für 2014 bereits mit 12 bis 16 Millionen E-Book-Leihvorgängen.

Wie Buchreport berichtet, werden angesicht des Booms auch kritische Stimmen von Verlagsseite laut. In einem Interview stand Matthias Ulmer dem Fachmagazin Rede und Antwort. Der Inhaber des Verlags Eugen Ulmer ist auch Vorsitzender im Verlegerausschuss des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Die Verlage haben sich im Rahmen Ihrer Verträge verpflichtet, Ihren Autoren Tantiemen pro Download zu zahlen. Das Problem ist laut Ulmer, dass Divibib den Buchunternehmen pro Titel nur eine Einmalzahlung zukommen lässt. Sollte der Onleihe-Boom anhalten, könnten die Ausschüttungen an den Verfasser den von Divibib erhaltenen Betrag irgendwann übertreffen. Eine mögliche Lösung sieht Ulmer in einer kleinen Gebühr von rund 1 EUR pro E-Book-Ausleihe.

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