Sony-Spotify-Vertrag veröffentlicht

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Sony-Spotify-Vertrag veröffentlicht

Sony Music verdient ordentlich an Spotify

[20.05.15] Dem Online-Magazin The Verge wurde ein eigentlich geheimer Vertrag zwischen Sony Music und Spotify zugespielt. Die darin enthaltenen Klauseln zeigen wie enorm weit der Streamer dem Major-Label entgegen gekommen ist. So recht schien man in der Musikindustrie noch nicht an den Siegeszug der Schweden zu glauben. Denn für die Bereitstellung des Musikkataloges musste Spotify ab 2011 ein Gesamtvolumen von 42,5 Millionen US-Dollar in Raten vorschießen. Der Kontrakt lief regulär über zwei Jahre, in denen 25 Millionen Dollar fließen sollten. Weitere 17,5 Millionen waren im laut Vertragstext optionalen dritten Jahr zu berappen.

Auch bei den regulären Ausschüttungen langt das Musikunternehmen kräftig zu. Sechzig Prozent des Umsatztes multipliziert mit der Streaming-Quote gehen an das Label. Kommmt also zum Beispiel jeder zweite Spotify-Song von Sony und verdient das IT-Unternehmen 100 Millionen Dollar, so werden 30 Millionen Dollar weitergereicht. Alternativ kann eine nach komplexeren Regeln kalkulierte Pro-Stream-Abrechnung erfolgen, sofern dies für die Content-Lieferanten besser ist. Darüber hinaus ließ Sony einen kartellrechtlich bedenklichen Passus in die Vereinbarung schreiben, nach der Spotify keinem Mitbewerber bessere Konditionen zugestehen darf.

Nach welchem Schlüssel Sony diese Erträge an die Künstler weitergibt ist natürlich nicht Teil des Dokumentes. Der Leak macht aber deutlich, dass es nicht an Spotify liegt wenn die Musiker mit den dort erzielten Streaming-Tantiemen unzufrieden sind. Diese sollten stattdessen bei den Plattenfirmen für die Beteiligung an digitalen Umsätzen nachverhandeln.

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