Schwere Zeiten für Videothekare

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Schwere Zeiten für Videothekare

Leider kein Einzelfall: Geschlossene Videothek in Hürth

[17.02.15] Nach dem Rekordjahr 2013 mit 1,723 Millarden EUR Umsatz verdiente man mit Verkauf und Verleih von Videos in Deutschland 2014 "nur" 1,642 Millarden EUR. Dies bedeutet zwar einen Rückgang von 4,7 Prozent. Dies berichtet der Bundesverband Audiovisuelle Medien (BVV). Angesichts des sportlichen Großereignisses WM wurde die Mattscheibe aber viele Abendstunden von König Fußball dominiert. Daher kann die Branche mit dem Ergebnis zufrieden sein.

Im Kaufmarkt sanken die Erlöse stärker als beim Verleih. Durch die dauerhafte Veräußerung von Filmmaterial an den Verbraucher wurden 1,370 Mrd. EUR umgesetzt, mithin fünf Prozent weniger als ein Jahr zuvor (1,445 Mrd. EUR). Im Mietmarkt wurden 272 Millionen EUR eingenommen. Dies entspricht einer Abnahme von sechs Millionen oder zwei Prozent verglichen mit 2013.

Der digitale Verkauf legte von 52 auf 67 Mio. EUR zu, bleibt aber mit fünf Prozent Umsatzanteil ausbaufähig. DVDs mit 899 Mio EUR Umsatz (2013: 984 Mio. EUR) und Blu-rays mit 405 Mio. EUR (Vorjahr: 410 Mio. EUR) tragen weiter den Löwenanteil beim Videoverkauf.

Im Verleih ist der Siegeszug der Online-Streamer dagegen viel deutlicher spürbar. Sie erwirtschafteten bereits 83 Mio. EUR über Transactional VoD (+21%). Das sind über 30 Prozent der Verleiherlöse. Die Vermietung von DVD brachte 132 Mio. EUR ein (-16%), Blu-rays konnten um neun Prozent auf 56% zulegen. Für die Videotheken wird die Luft zunehmend dünner. Konnten sie 2013 noch fast zwei Drittel (64%) der Konsumentenausgaben für sich verbuchen, waren es in diesem Jahr mit 159 Mio. EUR nur noch 58 Prozent. Weitere elf Prozent entfielen letztes Jahr auf die DVD- & Blu-ray-Vermietung per Post.

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