Kippt nach der Medikamenten- auch die Buchpreisbindung?

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Kippt nach der Medikamenten- auch die Buchpreisbindung?

Deutsche Buchpreisbindung in Gefahr

[21.10.16] Eine Entscheidung des europäischen Gerichtshofes schlägt dieser Tage hohe Wellen. Die Richter sehen die hiesige Preisbindung für Medikamente nicht vereinbar mit dem EU-Wettbewerbsrecht. Versandhändler können Arzeimittel daher künftig günstiger anbieten als Apotheker, welche der Preisbindung weiter unterliegen.

Das Urteil macht verständlicherweise auch die Buchbranche hellhörig. Die Bundesregierung wiegelt zwar ab und sieht keinen Änderungsbedarf bei der Buchpreisbindung. Kritischer sieht dies aber Professor Achim Wambach von der Monopolkommission, ein Gremium, welches unter anderem die Regierung berät. Die Fixpreise für Literatur behindern den internationalen Wettbewerb ebenso wie dies bei Medikamenten der Fall ist, gab Wambach gegenüber RP online zu bedenken.

Die Folgen für die vorhandenen Points of Sales sind in beiden Fällen potentiell verheerend. Apotheken sehen schon jetzt unsicheren Zeiten entgegen. Sollten Bücher im Internet bei Amazon & Co. bald ebenfalls deutlich günstiger zu haben sein als in den Buchläden, droht auch den Sortimentshändlern ein immenser Kundenschwund.

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