Buchbranche im Sommerloch

[18.09.15] Der deutsche Buchhandel hat im August dieses Jahres 5,2 Prozent weniger Umsatz erwirtschaftet als im selben Zeitraum 2014. Auch in der Jahreskumulation von Januar bis August bleibt ein Einnahmenschwund von 2,4 Prozent. Dies steht im aktuellen "Branchenmonitor Buch". Diese Analyse wird jeden Monat vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels mit Hilfe von GfK-Erhebungen erstellt und veröffentlicht. Die Studie berücksichtigt die vier Vertriebskanäle Warenhaus, Internet, Bahnhofsbuchhandel und natürlich den klassischen Sortimentshandel, welche zusammen rund zwei Drittel der Gesamteinnahmen im Buchmarkt auf sich vereinen.

Die Erlöse sind bei allen drei ausgewiesenen Editionsformen merklich gesunken. Bei Hörbüchern und Audiobooks war das Minus mit 9,0% am deutlichsten. Hardcover (-5,8%) und Taschenbuch-Ausgaben (-3,3%) standen in der Käufergunst ebenfalls nicht so hoch im Kurs wie zwölf Monate zuvor.

Bei den Warengruppen kam in den wichtigen Sparten Ratgeber (-11,4%), Reise (-6,9%), Kinder- & Jugendbuch (-6,7%), Belletristik (-3,5%) und Sachbuch (-1,7%) weniger Geld zusammen als im August des vergangenen Jahres. Auch die Sammelgenres "Geisteswissenschaft, Kunst, Musik" (-3,2%) sowie "Naturwissenschaft, Medizin, Informatik, Technik" (-2,0%) folgen dem Negativtrend. Als einzige Warengruppe liegt der eher auflagenschwache Bereich "Sozialwissenschaft, Recht, Wirtschaft" (+4,8%) im Umsatzplus.

Jana Lippmann aus der Leitung Marktforschung des Börsenvereins macht in ihrem Beitrag zu den vorgestellten Zahlen das Sonnenscheinwetter für die schlechte Geschäftsentwicklung verantwortlich. Sollte es wirklich danach gehen, ist für die Buchbranche im September wohl ein sattes Plus zu erwarten.